Unser Waldkindergarten
Unsere Wurzelzwerge erleben die Natur im Rhythmus der Jahreszeiten. Als Stützpunkt dient ein liebevoll renovierter Waldwagen, der seinen Platz auf der Hoh in Todtnau gefunden hat.
Zwanzig Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren werden von zwei staatlich anerkannten ErzieherInnen betreut. Montags bis Freitags von 7:30 bis 13:00 Uhr ist die Gruppe im Todtnauer Wald unterwegs. Sehr viel Wert wird dabei auf einen gleichbleibenden Tagesrhythmus gelegt. Denn durch Regelmäßigkeit und Wiederholungen bekommen die Kinder Sicherheit.
In unserem lauten und hektischen Alltag ist Stille ungewohnt. Im Wald jedoch können die Kinder diesen unschätzbaren Wert erleben. Kinder und Pädagogen sind generell weniger lärm- und stressbelastet als in geschlossenen Räumen.
Kinder im Waldkindergarten haben weniger Unfälle, da sie es gewohnt sind über Stock und Stein zu laufen. Festgestellt wurden auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem von Kindern und ErzieherInnen. Was Erwachsene sich mühsam unter dem Begriff „Waldbaden“ wieder aneignen, ist für unsere Wurzelzwerge eine Selbstverständlichkeit.
Pädagogisches Konzept
Körper & Motorik
Der Wald ist eine perfekte „Bewegungsbaustelle“. Die Kinder werden zu selbstbestimmtem Tun angeregt. Sie probieren ihre eigenen Kräfte aus und erfahren ihre körperlichen Grenzen. Die Freude an der Bewegung steht bei uns im Vordergrund. Sich bewegen bildet die Grundlage für die Intelligenzentwicklung. Im täglichen Unterwegs sein trauen sich die Kinder mehr und mehr zu, werden sicherer und gewinnen an Selbstbewusstsein.
Sinne & Wahrnehmung
Die Natur bietet Sinnesreize in vielfältiger Weise. Alle fünf Sinne (Riechen, Hören, Sehen, Schmecken, Tasten) werden angesprochen.
Denken & kognitive Fähigkeiten
In der natürlichen Umgebung des Waldes finden sich unzählig viele Gelegenheiten, bei denen die Kinder diese Fähigkeiten erproben und erlernen können.
Sprache
Der Waldkindergarten bietet einen unerschöpflichen Raum, um die Sprache in ihrer Vielfalt auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Wir erleben die Kinder als aktive Gesprächspartner. Auf dem Weg werden Erlebnisse erzählt und Pläne geschmiedet. Es gibt Zeit für Fragen, um zu singen, zu reimen und für intensive Gespräche mit den ErzieherInnen. Außerdem erfordert das Spiel ohne vorgefertigtes Material zwingend den Einsatz von Sprache. Die Kinder müssen erklären, was z.B. das Holzstück darstellen soll und sie müssen sich zwangsläufig bei der Suche nach Spielpartnern besprechen und Vereinbarungen treffen.
Emotionen, Empathie & Sozialverhalten
Das gemeinsame Unterwegssein erfordert das Wahrnehmen und den angemessenen Umgang mit eigenen Interessen, Gefühlen und Bedürfnissen. Daraus soll ein soziales Miteinander erwachsen, dass von Verständnis, Rücksicht und Verantwortungsgefühl für sich und die anderen geprägt ist.
Sinn, Werte & Ethik
Die Achtung der Natur und des Lebens und das Begreifen des eigenen Ichs sind wichtige Werte, die wir schätzen und vermitteln.

Tischlein deck dich
Draußen essen und mit den anderen zu teilen ist die schönste Art, sein Vesper zu genießen. Und wenn das Wetter doch nicht mitspielt, dann genießen wir unser Essen im Waldwagen, während der Ofen schön bollert.

Drankomm-Kinder
Jede Woche gibt es zwei Drankomm-Kinder. Sie zünden das Licht beim Morgenkreis an, entscheiden sich für Lieder, die gesungen werden, und das Eröffnungsspiel. Außerdem haben sie die wichtige Aufgabe, Wasser mitzunehmen und es sparsam zu verteilen.

Das Waldklo
Auf's Klo gehen wie die Indianer! Was vergraben werden muss, wird vergraben, Papier kommt in der Mülltüte wieder mit zurück. Klar, im Winter mit fünf Schichten Kleidung dauert es etwas länger, dafür ist man im Sommer extra schnell.
Tagesablauf

Treffpunkt
Von 7.30 – 8.30 Uhr versammeln sich die Wurzelzwerge am Waldwagen. Sie werden von den Erziehern in Empfang genommen und erste Spiele entstehen.

Auftakt
Ab 8.45 Uhr beginnen wir den Tag mit dem Morgenkreis.
Wir begrüßen uns mit einem Lied, zählen durch, lernen Fingerspiele, machen Kreisspiele, usw.

Gruppe
Nachdem beschlossen wurde zu welchem der vielen Plätze es geht, machen wir uns mit dem Rucksack auf den Weg. Der Weg ist das Ziel!

Entsprechend
der Witterung – große Kälte, starker Regen – bleiben wir am Waldplatz und essen im Waldwagen, wo auch gemalt, gebastelt und gelesen wird.

Schon
unterwegs erleben wir viel: Tiere werden beobachtet, Pflanzen entdeckt und die Natur in ihrer Vielfalt wahrgenommen.

Am
Platz angekommen wird zusammen gegessen. Wir sitzen im Kreis, die Kinder packen selbständig ihren Rucksack aus.

Bevor
wir vespern, werden die Hände gewaschen, ein Vesperspruch gehört natürlich auch zu diesem festen Ritual.

Langeweile
gibt es nicht! Nun geht es richtig los: balancieren, klettern, spielen, bauen, rutschen, schwingen, erzählen, fragen, rennen, hüpfen und ganz viel erleben!

Abschlusskreis
Die Gruppe trifft sich noch mal um den Tag gemeinsam mit einem Abschlußlied zu beschließen.

Um
ca. 12.30 Uhr kommen wir zurück an den Waldplatz. Hier kann das Spielen weitergehen!

Flexible
Abholzeit von 12.30 – 13.00 Uhr
Wussten Sie schon?
Jeden Tag sammeln wir Müll, den andere Menschen im Wald weggeworfen haben und schaffen ihn aus dem Wald. Wir lernen schon von Klein auf, was es bedeutet Gast in der Natur zu sein.
Das Team
Natalie Glock
Leiterin des Waldkindergartens
Erzieherin

Petra Eckert
Erzieherin, Fachkraft für Wald- u. Naturpädagogik
Mein Name ist Petra Eckert und meine Geschichte mit dem Waldkindergarten Todtnau beginnt schon im Jahr 2000. Damals habe ich mich, mit anderen motivierten Eltern und einer sehr engagierten Leitung, für die Gründung des Waldkindergartens Wurzelzwerge Todtnau unter städtischer Trägerschaft eingesetzt. Zwei meiner drei inzwischen erwachsenen Kinder waren dann insgesamt 5 Jahre im Waldkindergarten. In der Zeit war ich im Waldkindergarten als Elternbeirat tätig und habe die Idee der Waldpädagogik gerne unterstützt.
Ich bin staatl. geprüfte Erzieherin und Facherzieherin für Natur- und Waldpädagogik. Ich habe meinen Beruf allerdings in der Zeit als meine Kinder im Vorschulalter waren, nicht ausgeübt. Meine Rückkehr zum Beruf erfolgte dann 2011. Damals habe ich die Leitung des Waldkindergartens sehr gerne übernommen. Der Verein Waldkindergarten Wurzelzwerge e.V. war im Jahr zuvor von sehr engagierten Eltern gegründet worden und es ging nun darum, den Waldkindergarten zu erhalten und weiterzuführen, damit auch künftig vielen Kindern die Möglichkeit gegeben werden konnte, die Natur mit ihren Jahreszeiten, Elementen und Wundern hautnah zu erleben. Mir war und ist Respekt füreinander und für die Natur immer sehr wichtig und deshalb freue ich mich, immer noch draußen mit den Wurzelzwergen sein zu dürfen.
Die Leitung habe ich im Januar 2021 dann sehr gerne an Rebecca Übelin abgegeben und schaue nun entspannter und leichter dem, was noch kommt, entgegen.

Nicole Asal
Staatlich geprüfte Kinderkrankenschwester, Kinäesthetics Infant Handling Trainerin, Phytotherapeutin
Nach dem Abschluss (1999) meines Examens zur Kinderkrankenschwester führte mich mein beruflicher Weg in verschiedene Behandlungsbereiche: ich arbeitete in einer Kurklinik für Kinder mit Neurodermitis und Cystischer Fibrose auf Amrum, in der Kinderkardiologie in Stuttgart, war lange Zeit in der Kinderfrührehabilitation in Affoltern am Albis (Kinderspital Zürich) und in der häuslichen Kinderkrankenpflege (Stationsleitung) in Lörrach tätig.
Nach der Erziehungspause meiner beiden Kinder (zwei Jungs 8+9 Jahre alt) habe ich die Waldmäuse Spielgruppe 2xpro Woche betreut.
Nun bin ich froh das Team der Wurzelzwerge unterstützen zu können. Es macht mir sehr viel Freude mit den Kindern zu arbeiten, sie in ihrem Lernen zu unterstützen und mit ihnen unsere Natur zu erleben.
2023 habe ich mich beim IKS Zell zur pädagogischen Fachkraft nachqualifiziert.

Daniel Buß
Ausbildung zum Erzieher
Mein Name ist Daniel Buß und ich bin der Kita Direkt Auszubildende der Wurzelzwerge.
Gestartet habe ich bereits im Juni 2023 als Aushilfe, bis ich dann im September mit der Ausbildung begonnen habe.
Ich bin zertifizierter Naturpädagoge und liebe die Arbeit in der freien Natur. Über Umwege bin ich jetzt in dem Beruf angekommen, in dem ich ursprünglich arbeiten wollte und freue mich jeden Tag aufs neue, mit den Kindern den Wald und die Natur zu erforschen.